Virtuelle High-End-Seminare: RAUM im Test
In RAUM bin ich gerne, das ist wie das High-End Seminar mitten im Meer. Entspanntes Urlaubsfeeling mit hocheffizienten Arbeitsmöglichkeiten. Wir haben RAUM durch den Experten in unserer Runde, Torsten, kennengelernt. Er war der Lehrgangsleiter in meiner VR-Ausbildung und macht viele seiner Angebote in RAUM. Dort arbeitet er auch immer wieder mit Sebastian zusammen, der einer der Ersteller der Plattform ist. Es ist ihm aber wichtig immer wieder klarzustellen, dass er zwar mit RAUM arbeitet, aber auch einfach ein User dieser Plattform ist – und deshalb sehr offen dafür, sich mit den Funktionen zu beschäftigen, was gut funktioniert und was noch Entwicklungspotenzial hat, und vor allem auch welche Übungen oder Tools gut eingesetzt werden können. Also haben wir, die VR-Experimentiertruppe Ellena, Harald, Torsten und ich, RAUM genutzt, um Methoden auszuprobieren, die wir in VR bringen wollen.
Nur kurz etwas mehr zu RAUM - hier in unserer Experimentiersession
RAUM hat alles, was für Seminare, Meetings & Co im virtuellen Raum wichtig ist – Flipcharts, Post It’s, Videoleinwand, in 3D zeichnen, Kleingruppenräume, …. Es ist sehr „businesslike“ gestaltet, moderne reduzierte Umgebung mit eleganten Farben. Der virtuelle Raum besteht aus einem großen Haus mitten im Meer mit wunderschönem Rundumblick. In dem Haus gibt es viele Räume, die genutzt werden können, unter anderem auch einen Raum mit Bühne und großer Leinwand. Auf dem Dach ist Party möglich, es kann immer Musik eingespielt werden. Also kannst Du dort auch Geburtstagsfeiern, die After Work Party oder Weihnachtsfeier gestalten. Es gibt eine 3D Bibliothek, über die 3D Objekte in den Raum geholt werden können. Die Auswahl ist ganz gut, aber natürlich begrenzt. Für mich ist es allerdings immer wieder eine Herausforderung, zu dem von mir gewünschten Objekt zu kommen, das Auswählen ist übungsbedürftig (ich habe es aber gelernt!! 😉). Und es können (noch) keine externen 3D Objekte in den Raum geholt werden, und die bestehenden sind nur mit wenigen Farben gestaltet – für mich als kreativen Menschen zu langweilig. Ich will mit Farben gestalten können, Akzente setzen – optimalerweise, indem ich sie selbst einfärben kann. Auch Materialien kann ich als Teilnehmerin nicht selbst in den Raum holen, das muss derjenige machen, der den Raum angelegt hat – in unserem Fall Torsten.
Access granted
Der Zugang zu RAUM ist nur möglich, wenn ich den Zugangscode vom Einladenden erhalte. Beim ersten Übungen-Ausprobier-Termin ist es dann auch gleich passiert, dass ich die Zahlen zwar ins Eingabefeld getippt habe, aber es kam immer nur rot = kein Zugang. Ich dachte, vielleicht ist Torsten noch nicht im Raum, also habe ich etwas gewartet, wieder eingetippt – rot. Nach einiger Zeit wurde mir klar: mit den Zahlen hat es etwas… „Ich und die Zahlen“ dachte ich mir (wir haben nicht unbedingt ein Liebesverhältnis...) und habe auf meinen Zettel geschaut, ob ich die falschen Zahlen habe. Nein. Passt. Also Torsten anfunken – per E-Mail – nicht gerade die optimale Kommunikationsform in dieser Situation. Sehr schnell kam die Rückmeldung: sorry, falsche Zahlen. Gott sei Dank! Es bin nicht schon wieder ich, die die Zahlen falsch hat. Das passiert anderen auch. Danke, Torsten! Also die neuen Zahlen eingeben – grün, ich höre „access granted“, dann bin ich drin. (Danach haben wir uns übrigens eine WhatsApp Gruppe eingerichtet, um solche Situationen schnell klären zu können.)
Testen, testen, testen...
Bei diesem ersten Experimentier-Termin hat vor allem Harald hat einiges getestet, wie zum Beispiel „das soziale Atom“. Nein, das ist nicht Zwentenburg als Partylocation, es ist eine thematische
Aufstellung. Kund:in oder Klient:in stellt dabei Menschen auf, die einen Einfluss auf das Leben haben. Harald hat das beispielhaft für sich selbst gemacht.
Dazu hat er sich Menschen als 3D Objekte aus der Bibliothek geholt und aufgestellt, sich selbst (als 3D Objekt in Form eines Menschen) in der Mitte. Da war seine Tochter, seine Frau, Exfrau, …
dabei. Und dann wollte er Verbindungen zwischen den Repräsentant:innen darstellen. Zuerst einmal haben wir diese Verbindungen mit dem Stift in den Raum gezeichnet- echt 3D, doch schnell hatten
wir noch andere Ideen. Mit Objekten aus der 3D Bibliothek haben wir dann kreativere Verbindungen dargestellt. Wie zum Beispiel mit einem Baumstamm oder einer Kette. Dann kam ein 3D Objekt dazu,
das eine Krankheit darstellen könnte (Keine Sorge, Harald ist pumperlg’sund, Gott sei Dank, alles nur Test!).
3D versus Drohne 😉
Das Ganze wurde immer mehr 3D. Am Anfang war es eine „normale“ Aufstellung, eben mit Figuren in Überlebensgröße, aber dann erlebten wir so richtig den 3D-Schub: was geht denn da alles noch!? Ganz andere Objekte hereinholen, von abstrakten Formen bis hin zu konkreten Symbolen. Die Verbindungen nicht nur als Verbindung darstellen, sondern auch hier mit Symbolen (in 3D) arbeiten. Und dann begannen wir die Größen zu ändern. Seine Tochter machte Harald zum Beispiel um vieles größer, weil sie einfach einen riesigen Einfluss auf sein Leben hat. Ich stellte dann auch noch eine Batterie dazu, als Symbol dafür, wie stärkend die Beziehung für ihn ist. Und dann stellte ich mich auf Harald drauf (Ja, wirklich! Nur auf seinen Repräsentanten natürlich.) und schaute mir das Ganze von oben an – wieder eine andere und sehr spannende Perspektive. Und sei mal ehrlich, wo kannst Du Dir im realen Raum eine Aufstellung in Lebensgröße aus der Vogelperspektive anschauen?! Schwierig. Mit Drohne vielleicht? 😉
VR als Booster
Das hat meinen Horizont erweitert und mir noch mehr bewusst gemacht, was VR leisten kann. Dabei bin ich überzeugt, dass wir noch nicht alles ausgereizt haben, was durch den virtuellen 3D Raum möglich ist. Wir haben dann auch einen meiner Inhalte versucht in den 3D Raum zu bringen – den "Zoo der Gruppendynamik". Doch da habe ich gemerkt, dass ich die Materialien anders vorbereiten muss. Ich habe nämlich die Karten, die ich mit Anderen im Rahmen eines Buchprojekts gestaltet habe als PDF-File zur Verfügung gestellt. Und PDF kann nur über die große Leinwand im Präsentationsraum angezeigt werden. Schaut auch dort cool aus, wie im Kino, aber erfüllt nicht die Funktionen, die ich will. Also haben wir uns einen weiteren Termin ausgemacht, für den ich das Material anders vorbereite: in JPG- oder PNG-Files, denn dann kann ich die Fotos wie Plakate oder Roll-Ups einzeln in den Raum stellen. Und was noch damit alles möglich ist, das ist Teil der nächsten Experimentiersession in RAUM, vorher waren wir aber noch sehr kreativ mit Multibrush.
Ellena sagt über RAUM
Ellena ist meistens dabei bei den Experimentier-Sessions auf den Plattformen. Hier vergleicht sie Glue und spatial.io aus der Sicht des Coaches:
"Für meine Arbeit sind vor allem Kollaborationsumgebungen interessant. Was allen bisher genannten Tools derzeit fehlt, sind vernünftige 3 D Avatare, die für die Aufstellungsarbeit genutzt werden können. Hier bietet RAUM die besten Möglichkeiten. Sie umfasst ohnehin eine sehr weite 3 D-Modell-Sammlung. Anzuführen ist bei RAUM jedoch, dass es nicht möglich ist, andere 3 D Objekte zu integrieren. Dies ist insofern schade, als dass bei den 3 D Objekten eine gewissen farbliche Monotonie besteht, die langfristig zu eintönig sein könnte. Sehr positiv für Cochings: RAUM ermöglicht den Perspektivenwechsel, also eine Veränderung der Position im Sinne eines Blicks von oben. Den perfekten Raum für Coachings gibt es derzeit aus meiner Sicht noch nicht. Jede Plattform hat Vor- und Nachteile, die in der eigenen Arbeit abgewogen werden müssen."
Prof. Dr.in Ellena Werning ist Leadership-Trainerin, nach DBVC & IOBC zertifizierter Business-Coach, spezialisiert auf Veränderungs- und digitale Transformationsprozesse, zertifizierte VR-Trainerin. Sie ist als Professorin und Forschungsdirektorin für Digitalisierung & Sicherheit an der Fachhochschule des Mittelstands in Bielefeld tätig. syscotrain.de
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